Beispiel

Diebstahl, § 242 I StGB

Mit Mindmaps und der Loci-Methode

wird der Diebstahl zum Spaziergang

ZZ. Kuno klaut

Wenn Kuno in seiner Lieblingskneipe heimlich einen Bierkrug mitgehen lässt, dann könnte er hierdurch den Straftatbestand des Diebstahls gem. § 242 I StGB verwirklicht haben. Dieser lautet:

§ 242. Diebstahl. (1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

In einer Strafrechtsklausur müsste man nun prüfen, ob Kuno diesen Tatbestand verwirklicht hat. Dies ist dann der Fall, wenn sich seine Tat unter die Voraussetzungen des § 242 I StGB „subsumieren“ ließe. In diesem Fall ist das ziemlich eindeutig, denn bei dem Bierkrug handelt es sich für Kuno um „fremde bewegliche Sache“, die er einem anderen (dem Wirt) in der Absicht weggenommen hat, sie sich rechtswidrig zuzueigenen (er möchte ihn behalten). In einer Klausur käme man also zu dem Ergebnis, dass sich Kuno eines Diebstahls strafbar gemacht hat.

ZZ, Beschämter Kuno

Im Examen werden die Fälle nicht ganz so einfach zu lösen sein, sondern dort bekommt man es mit Geschichten zu tun, bei denen sich selbst die höchsten Richter darüber streiten, ob ein bestimmtes Verhalten nun alle Merkmale eines Straftatbestands erfüllt oder nicht. Um diese Fälle richtig bewerten zu können ist es erforderlich, dass man die einzelnen Merkmale genau kennt und überzeugend argumentieren kann. Hierfür sollte man auch mit den unterschiedlichen Meinungen vertraut sein, die in Rechtssprechung und Literatur zu den einzelnen Merkmalen vertreten werden. Dieses ganze Wissen bildet dann den Examensstoff zum Diebstahl, den man bis zur Staatlichen Pflichtfachprüfung verinnerlich haben muss. Wie man sich diesen Stoff aneignen könnte wird hier jetzt nochmal ergänzend zu den Ausführungen zum Lernprozess zusammenfassend dargestellt.

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Übersicht verschaffen

ZZ. Kuno auf Felsten

Bevor man sich mit dem Diebstahl im Detail beschäftigt sollte man sich erstmal einen Überblick über den Examensstoff im Strafrecht verschaffen. Üblicherweise wird das Strafrecht während des Studiums in mindestens drei verschiedene Teilbereiche aufgeteilt, nämlich in das Strafrecht-AT, Strafrecht BT 1 und Strafrecht BT 2. Für eine zusammenhängende Darstellung kann man wieder versuchen, die einzelnen Themen nach der „Vorgehensweise in einer Klausur“ anzuordnen. Das Ergebnis könnte dann zum Beispiel so aussehen:

Übersichtskarte zum Examensstoff des Strafrechts

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Wissensquelle aussuchen

Ausgehend von der Übersichtskarte kann man sich nun intensiver mit dem Diebstahl und seinen Tatbestandsvoraussetzungen auseinandersetzen. Hierfür muss man sich erstmal eine gute „Wissensquelle“ aussuchen. Hierfür bietet sich zum Beispiel das Skript eines Repetitoriums an.

 ZZ. Gnatzel übergibt Skript

 

 

Stoff strukturieren

Als nächstes versucht man dann die einzelnen Themen und Zusammenhänge  inhaltlich zu begreifen und sie in einer Mindmap zu strukturieren. Hierfür braucht man ein Mindmap Programm wie z.B. den MindManager von Mindjet oder etwas ähnliches (vgl. die Auflistung auf Jurawiki).

 ZZ. Studieren und übertragen

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Mindmap überarbeiten

Daran anschließend nimmt man am besten noch ein anderes Skript oder Lehrbuch zur Hand und ergänzt und überarbeitet die eigene Strukturierung nochmal. Je mehr Wissensquellen man in seine Strukturierung einarbeitet, desto vollständiger und besser wird die Mindmap tendenziell auch. Das Ergebnis könnte dann zum Beispiel so aussehen:

„Text-Mindmap“ mit dem Examensstoff zum Diebstahl

So eine Mindmap kann dann auch die Grundlage für die Besprechung in einer AG werden, da man so eine Art „Leitfaden“ hat und wunderbar über die Darstellung der einzelnen Themen sprechen und diskutieren kann.

 ZZ. Diskussion vor Leinwand

Im Idealfall hat sich die Mindmap dann nach der Diskussion nochmal deutlich verändert, denn eine Veränderung steht ja immer auch für neue Erkenntnisse. Fehler oder Unvollständigkeiten sind also nicht schlimm, sondern man kann man aus ihnen lernen. Es sollte also innerhalb der Gruppe jede Schwachstelle offen angesprochen werden können, ohne dass es dabei zum Streit kommt.

 ZZ. Streit in der Gruppe

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Lernstrecke planen

Wenn man sich dann irgendwann innerhalb der Gruppe sicher ist das Thema vollständig und umfassend erfasst zu haben, dann kann man als nächstes überlegen ob man nicht wirklich mal die „Loci-Methode“ zum Speichern des Wissens ausprobieren will. Hierfür muss man sich zunächst eine Lernstrecke in der Umgebung aussuchen und diese ungefähr planen.

 ZZ. Kuno plant die Lernstrecke

Beispiel für eine Lernstrecke zum Diebstahl an der Universität Bonn

 

Lernstrecke aufsuchen

Als nächstes wird die Lernstrecke dann tatsächlich mit der fertigen Mindmap und einem Fotoapparat aufgesucht…

 ZZ. Alle drei vor dem Felsen

…und der Stoff dann mit Fotos auf dieser Lernstrecke abgelegt. Hierfür sollten möglichst markante und vielleicht sogar zu der jeweiligen Information passende „Anknüpfungspunkte“ gesucht werden. Wenn man sich dann innerhalb der Gruppe genau an dieser Stelle über die jeweils abzulegende Information unterhält und dabei das Foto schießt, dann reicht dies in aller Regel schon aus um sich nachher wieder an die abgelegte Information erinnern zu können. Um es noch prägnanter zu machen kann man auch einzelne Eselsbrücken für das Foto darstellen, etwa wenn man sich für einen Trickdiebstahl das Beispiel merken will, dass der Täter seinem Opfer einen Ring vom Finger zieht oder etwas ähnliches…

 ZZ. Susel eingefügt

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Diashow erstellen

Wieder zu Hause angekommen verfügt man dann über eine Reihe von Fotos, die man sich hintereinander in einer Diashow angucken kann. Dabei kann man sich jetzt auch erst im Nachhinein noch ein paar Eselsbrücken ausdenken, die Fotos beschriften und sich nachher gemeinsam über das Ergebnis freuen.

ZZ. Susel Kuno und Mdm kommen sich näher

 

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